David Lerch
David Lerch | 25. März 2022

So bewerten Sie Ihren SEO-Traffic mit Google Analytics

Google Analytics ist für Webmaster und Online-Marketer nahezu unverzichtbar. Schließlich lässt sich damit sowohl die Performance einer Seite als auch das Verhalten der Nutzer*innen nachvollziehen. Dass dies ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche SEO Strategie ist, steht außer Frage. Das wahre Potenzial dieser Datenmengen ist vielen jedoch nicht bewusst. Durch eine genaue Analyse verschiedener Metriken lassen sich Maßnahmen ableiten, die maßgeblich zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen können. Einige dieser SEO Quick Wins stellen wir Ihnen im folgenden Blogbeitrag vor.

SEO Traffic: Qualität vor Quantität?

Umsätze werden auch im SEO letzten Endes durch Leadgenerierung und Conversions erzeugt. Mit guten Rankings und dem daraus resultierenden hohen Traffic steigern Sie die Chancen, dass es zu mehr Leads und Conversions auf der Website kommt. Erfolgreich sind Ihre Maßnahmen aber erst, wenn der organische Traffic kontinuierlichen Umsatz generiert.

Dafür braucht es qualifizierten Traffic, der die Zielgruppen-User auf Ihre Seite holt. Hier kommt Google Analytics ins Spiel: Wenn die Daten zeigen, dass zwar viel Traffic auf Ihre Website kommt, daraus jedoch keinerlei Leads und Conversions generiert werden, können Maßnahmen ergriffen werden, um dies zu ändern.

Um die SEO-Performance zu bewerten, stehen in Google Analytics drei wichtige Bereiche zur Verfügung, die wichtige KPIs bündeln. Diese bewerten die Qualität des organischen Traffics:

Was sind Engagement-Metriken?

Unter Engagement-Metriken versteht man alle Google Analytics-Daten, die auf die Interaktionsbereitschaft der User*innen hindeuten. Einfacher formuliert: Interagieren die Nutzer*innen mit meiner Website oder nicht? Die Antwort lässt sich aus drei KPIs ableiten:

  1. Time on Site: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der User auf Ihrer Website
  2. Pages per Session: Die durchschnittliche Anzahl an Seiten, die die User während einer Session anklicken
  3. Exit Rate: Die Anzahl an User, die ihre Session auf einer bestimmten Seite beenden, geteilt durch die Gesamtzahl an User, die diese Seite besuchen
Beispiel für die Exite Rate
KPI Beispiel: In Google Analytics finden Sie die Exit Rate unter dem Report „Behaviour“

SEO Quick Wins für verbesserte Engagement-Metriken

Wenn die Daten in Google Analytics anzeigen, dass die Nutzer*innen nur wenig Zeit auf der Website verbringen und zusätzlich keine bis wenige verschiedene Seiten pro Session besuchen, können diese SEO Quick Wins Besserung versprechen:

Beginnen Sie mit On-Page Optimierungen:

  • Fertigen Sie eine Keywordanalyse an und überarbeiten Sie darauf basierend Ihren Content! Schlecht gewählte Keywords sprechen möglicherweise die falsche Zielgruppe an oder schüren falsche Erwartungen bei den User*innen. Mithilfe der Keywordanalyse finden Sie sinnvolle Keywords für Ihren Content.
  • Gleichzeitig kann Ihnen auch eine Zielgruppenanalyse helfen. Möglicherweise ist die bisher angesprochene Zielgruppe gar nicht an Ihrem Produkt interessiert. Die Identifikation der richtigen Zielgruppe ist ein entscheidender Faktor für Ihren Erfolg!

Arbeiten Sie anschließend an den Meta-Daten (Search Snippets, bestehend aus Title und Description) und der richtigen Keywordplatzierung:

  • Überarbeiten Sie Ihre Search Snippets und benutzen dabei die neuen Keywords. Im Page Title ist das neue Keyword Pflicht. In der Description ist es ebenfalls sinnvoll, da das Keyword gefettet dargestellt wird. Achten Sie darauf, dass die Meta-Daten wirklich das anteasern, was die User auf der Seite vorfinden – ein wichtiger Faktor für qualifizierten Traffic.
  • Die neuen Keywords sollten prominent auf der Website platziert sein. Vor allem die H1-Überschrift muss das Hauptkeyword der Seite enthalten. Verwenden Sie zudem mehrere Zwischenüberschriften und arbeiten Sie auch hier mit den neuen Keywords.

Abschließend sollten Sie die User Experience (UX) auf Ihrer Website verbessern:

  • Sollte Ihre Website mit Bannern, Pop-ups sowie schrillen Farben und Templates arbeiten, kann ein simpleres Seitendesign die UX stark verbessern. Die User interessieren sich in erster Linie für die Information, die sie suchen. Umso schneller sie den Weg dorthin finden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich auf Ihrer Website wohlfühlen und damit interagieren.
  • Ebenso effektiv ist die Verbesserung der internen Verlinkung. Hierbei ist es wichtig, dass die Seiten, die besonders wichtig sind, auch öfter verlinkt werden. Dies ermöglicht nicht nur den Usern eine schnellere Navigation durch Ihre Website, auch der Google Crawler kann wichtige Seiten besser identifizieren.

Diese SEO Quick Wins können dazu beitragen, dass mehr qualifizierter Traffic auf Ihre Website gelangt, wodurch mehr Leads und Conversions erzeugt werden können. Die Analyse der Engagement-Metriken und die Maßnahmen, die daraus abgeleitet werden, können somit maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen. Doch SEO mit Google Analytics hört an dieser Stelle noch nicht auf – jetzt geht es erst ans Eingemachte!

Was sind Conversion-Metriken?

Die Conversion-Metriken in Google Analytics zeigen an, ob die User bei ihrem Besuch eine von Ihnen gewünschte Aktion ausführen. Eine solche Conversion kann durch verschiedene Goals definiert werden, die Sie in Google Analytics hinterlegen können. Zwei KPIs kommt bei den Conversion-Metriken eine besondere Bedeutung zu:

  1. Conversion Rate: Die Anzahl an Seitenbesucher*innen, die eine Conversion erzeugen, geteilt durch die Anzahl der gesamten Seitenbesucher*innen
  2. Goal Completions: Die von Ihnen vorgegebenen Ziele, die Sie mit Ihrer Website erreichen wollen (z. B. Verkäufe, Downloads, Newsletter Anmeldungen etc.)
Beispiel für die Conversion Rate und Goal Completions
KPI-Beispiel: In Google Analytics finden Sie die Conversion Rate und Goal Completions unter dem Report „Conversions“

SEO Quick Wins für verbesserte Conversion-Metriken

Conversions sind die wichtigste Metrik, die den Erfolg Ihrer Website aufzeigen. Wenn die Daten anzeigen, dass die Conversions nicht so zahlreich eintrudeln, wie Sie es erwartet haben, können Sie mit diesen Maßnahmen gegensteuern:

  • Optimieren Sie Ihre Call to Actions (CTA). Der CTA-Button ist ein wichtiges Instrument. Er lotst die User auf die Seiten, auf denen Sie sie haben wollen (Conversion-Seiten)! Nutzen Sie eine direkte und aktivierende Ansprache. Für ein optimales Ergebnis können Sie einen A/B-Test durchführen, um den bestmöglichen CTA zu finden.
  • Überarbeiten Sie die Content-Länge je nach Seitennutzen. Guter Content ist entscheidend dafür, die User vom eigenen Produkt zu überzeugen. Allerdings hat jede Einzelseite auf der Website einen eigenen Nutzen. Seiten, die die User über das Produkt informieren, sollten mehr Content bereitstellen als die Seiten, auf denen die Conversion geschieht, z. B. das Abschicken eines Kontaktformulars. Besonders diese Conversion-Seiten sollten mehr für User und weniger für Suchmaschinen optimiert sein.
  • Achten Sie auf die richtige Ansprache. Wenn Sie bereits eine Zielgruppenanalyse gemacht haben: gut. Ansonsten ist es spätestens jetzt höchste Zeit! Die Ansprache der User ist mitentscheidend dafür, ob die Nutzer*innen auf Ihrer Seite konvertieren oder nicht. Nutzen Sie das Wissen aus der Analyse und passen Sie den Content entsprechend an.
  • Verschlanken Sie Ihre Formulare. Auch wenn die Formulare auf der Website dafür da sind, möglichst viele Informationen über die Besucher*innen zu erhalten, können einige Formulare abschrecken. Die meisten User geben nur ungern ihre persönlichen Daten weiter, weshalb die Devise hier heißt: Je weniger Pflichtfelder, desto besser! Fragen Sie nur die nötigsten Daten ab und steigern somit die Anzahl an ausgefüllten Formularen.

Was sind Relevance-Metriken?

Unter den Relevance-Metriken verstecken sich die Daten, die Google Analytics über einzelne Website-Besucher*innen sammelt. Durch das Auswerten dieser detaillierten Userinformationen können Sie Ihre Zielgruppe noch genauer eingrenzen und Ihren Inhalt dementsprechend anpassen. Die wichtigsten Daten, die Ihnen dabei zur Verfügung stehen, sind:

  1. Bounce Rate: Die Zahl der User, die Ihre Website nach dem Anklicken sofort wieder verlassen
  2. Geo Location: Die Information, aus welchem Land oder welcher Stadt die User kommen, die Ihre Website besuchen
  3. Anzahl an neuen und wiederkehrenden Besucher*innen: Eine Übersicht darüber, wie viele User zum ersten Mal auf der Website sind
Beispiel für die Geo-Location
KPI Beispiel: In Google Analytics finden Sie die Geo-Location der User unter dem Report „Audience“

SEO Quick Wins für verbesserte Relevance-Metriken

Die Daten aus den Relevance-Metriken bieten Ihnen eine gute Einsicht darüber, wer genau sich für Ihren Website Content interessiert. Wenn sich die Daten nicht so entwickeln wie gewünscht, lässt sich hier mit gezielten Maßnahmen gut gegensteuern. Zu den besten SEO Quick Wins zählen hier:

  • Passen Sie die Search Snippets an die Seitenintention an. Eine hohe Bounce Rate lässt sich oftmals dadurch erklären, dass die User nicht den Inhalt vorfinden, den sie suchen. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Snippets wirklich das widerspiegeln, was die Besucher*innen auf der Zielseite erwartet.
  • Verbessern Sie den Page Speed. Neben den irreführenden Search Snippets ist eine langsame Website ein weiterer Faktor für eine hohe Bounce Rate. Niemand möchte lange darauf warten bis eine Seite vollständig lädt – Sie sicherlich auch nicht, oder? Verbessern Sie Ihren Ladezeiten und die Nutzer*innen werden es Ihnen danken.
  • Die Seitenansicht auf mobilen Geräten ist wichtig. Immer mehr Menschen nutzen ausschließlich das Handy zum Surfen im Internet. Google hat dies längst erkannt und den Mobile Only-Index eingeführt. Achten Sie also unbedingt darauf, dass Ihre Design-Entscheidungen nicht nur auf dem Desktop gut aussehen, sondern auch auf den mobilen Geräten.
  • Bauen Sie länder- und städtespezifische Seiten. Nutzen Sie unbedingt die Geo-Location-Daten. Wenn einige Städte ein besonders hohes Suchvolumen aufweisen, kann eine eigene Seite mit darauf angepasstem Content und entsprechenden Keywords Gold wert sein. Für international agierende Unternehmen kann sich länderspezifischer Content in der Landessprache anbieten, in dem Ihre Website besonders oft besucht wird.

Grundsätzlich gilt: Dokumentieren Sie Ihre Website-Anpassungen. Halten Sie alle Maßnahmen, die Sie auf Ihrer Website vornehmen, schriftlich fest. Zum einen können Sie dadurch genau nachverfolgen, wie sich die Maßnahmen auf die Daten auswirken und zum anderen können Sie schwankende User-Zahlen besser nachvollziehen. Wenn sich diese Zahlen plötzlich ändern, können Sie anhand Ihrer Aufzeichnungen schnell erkennen, wodurch diese positive oder negative Entwicklung entstanden ist.

Warten Sie mit Ihren SEO-Maßahmen nicht, bis es zu spät ist

Sie sehen: Mit ein paar einfachen Handgriffen lässt sich mithilfe von Google Analytics und den darauf abgeleiteten SEO Quick Wins eine deutliche Verbesserung der eigenen Website erwirken. Das werden Ihnen nicht nur die Besucher*innen danken, denn auch Google wird dies mit Freuden zur Kenntnis nehmen. Umso mehr die potenziellen Kund*innen mit Ihrer Website interagieren, desto besser: Sie erhalten mehr Leads und mehr Conversions und zahlen dadurch auf das eigentliche Ziel ein: die Umsatzsteigerung!

Auch wenn unsere SEO Quick Wins Ihnen dabei helfen sollen, die richtigen Schlussfolgerungen aus der Auswertung von schlechten Google Analytics-Daten zu ziehen: SEO ist ein beständiger Prozess und umso mehr Sie Ihre Website optimieren, desto besser werden die Daten der drei heute vorgestellten Metriken ausfallen.

Wir können Sie bei der Auswertung der Daten unterstützen und eine langfristige SEO-Strategie mit Ihnen entwickeln und umsetzen. Dafür richten wir Ihnen natürlich auch ein Google Analytics Setup ein, falls Sie dieses wichtige Tool bisher noch nicht nutzen. Kontaktieren Sie uns dafür ganz einfach und unverbindlich. Gemeinsam erarbeiten wir die passende Strategie für Sie und Ihr Unternehmen.

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