Kontakt
Bei Rückfragen steht Ihnen Cedric Schwenk gerne zur Verfügung

Eine der größten Herausforderungen für Online-Werbetreibende ist es, die richtige Zielgruppe zu erreichen. Auch im Zuge der immer weiter fortschreitenden Maßnahmen zum Schutz der Privatssphäre von Nutzer*innen und den daraus folgenden Reaktionen wird diese Aufgabe nicht weniger fordernd. Eine gute Möglichkeit, mit eigenen Daten die richtige Zielgruppe zu erreichen, stellen die sogenannten Kundenabgleichslisten (Eng.: „Customer Match“) dar.
Durch den Abgleich selbst erhobener Kundendaten (E-Mail Adressen, Geburtsdaten, etc.) mit vorhandenen Google-Konten können so die jeweiligen Kund*innen identifiziert und gezielt angesprochen werden. Dabei werden sowohl die selbsterhobenen Daten als auch die Abgleichsdaten von Google nur verschlüsselt miteinander verglichen, sodass der Datenschutz bezüglich personenbezogener Daten erhalten bleibt.
Da es sich bei persönlichen Kundendaten um sensible Geschäftsdaten handelt, spielt die Verschlüsselung der Daten eine zentrale Rolle in der Verwendung von Kundenabgleichslisten.
Google Ads verwendet zur Verschlüsselung der Daten den SHA256 Algorithmus. Dieser Algorithmus wird unter anderem auch für die Verschlüsselung von Kryptowährungen wie Bitcoin verwendet. Die genaue Funktionsweise des SHA256 ist sehr komplex und würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Grundsätzlich wandelt der Algorithmus eine Kette aus Zeichen, wie z.B. die Kombination verschiedener Nutzerdaten, in eine neue Kette aus Zeichen um. Diese neu entstandene Kette nennt man „Hash“. Der Hash einer jeweiligen Zeichenfolge ist immer eindeutig.
Nachdem also sowohl die eigenen Kundendaten als auch die Daten von Google durch den SHA256 Algorithmus verschlüsselt wurden, können die daraus entstandenen Hashes miteinander verglichen werden. Stimmen die Hashes überein, bedeutet das eine Übereinstimmung der eigenen Kundendaten und den Google Account Daten.
Die Verschlüsselung findet dabei nur in eine Richtung statt, das heißt einzelne Personen sind nicht mehr eindeutig identifizierbar. Mit den übereinstimmendem Hashes kann in Google Ads nun eine eigene Zielgruppe angelegt werden, die nur Personen aus den eigenen Kundendaten enthält.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie die eigenen Kundendaten Google zur Verfügung gestellt werden können:
Um Kundenabgleichslisten in Google Ads verwenden zu können, muss das Google Ads Konto bestimmte Kriterien erfüllen.
So gibt es z.B. eine Mindestgrenze für bereits getätigte Ausgaben und es dürfen keine Richtlinienverstoße vorliegen. Auch ist die Verwendung von Kundenlisten nicht in sensiblen Bereichen möglich, die Beschränkungen in der Verwendung von Remarketing Zielgruppen unterliegen.
Zusätzlich dazu gelten die Google Richtlinien zur Verwendung von Kundendaten. Diese Richtlinien beinhalten alle Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Kundenabgleichslisten erstellt werden können.
Werden die Richtlinien bei der Verwendung von Kundenabgleichslisten nicht eingehalten, droht im schlimmsten Fall die Sperrung des Google Ads Kontos.
Unter der Voraussetzung, dass alle verwendeten Daten den Richtlinien entsprechen, müssen im letzten Schritt noch einige wenige technische Anpassungen der Daten vorgenommen werden:
Egal, ob man seine Kundendaten selbst verschlüsselt oder durch Google verschlüsseln lassen möchte: Es muss eine bestimmte Formatierung der Daten eingehalten werden, um den Vergleich über Hashes möglich zu machen. Wie genau die Daten für beide Fälle formatiert werden müssen, finden Sie hier.
Der Upload der Kundenlisten ist unkompliziert über das Google Ads Interface möglich.
Die Daten können dann jederzeit durch einen erneuten Upload der Listen aktualisiert werden. Nutzt man ein CRM-System zur Verwaltung von Kundendaten, kann dies über einen Webhook mit Google Ads verbunden werden, um die Kundenlisten automatisch zu erneuern. Hier ist die erstmalige Einbindung jedoch mit einem etwas höheren Aufwand verbunden als beim manuellen Upload der Kundenlisten.
Kundenabgleichslisten sind eine gute Möglichkeit, gesammelte Kundendaten zur Wiederansprache in Text-, Display- oder Videoanzeigen zu verwenden. Besonders Vorteilhaft ist dies, wenn Kundendaten vor allem offline oder unabhängig von Analysetools auf der Website gesammelt werden und daher nicht automatisch zur Nutzung für Remarketing Kampagnen zur Verfügung stehen.
Weiterhin entsteht durch die Kundenlisten eine sehr eng gefasste Zielgruppe, die durch gezielte Maßnahmen wieder angesprochen werden kann. Aufgrund des verschlüsselten Abgleichs der Daten mit Google wird der Schutz der eigenen Kundendaten gewährleistet, insbesondere wenn die Verschlüsselung vor dem Upload der Daten durch die Werbetreibenden vorgenommen wird.
Haben Sie Fragen zur Verwendung von Kundenabgleichslisten oder möchten Sie diese für Ihre eigenen Google Ads-Kampagnen nutzen? Melden Sie sich jederzeit bei uns!
Bei Rückfragen steht Ihnen Cedric Schwenk gerne zur Verfügung