Unser SEO-Junior Steffi weiß, wo der organische Hase lang läuft!
Janina Spies
Janina Spies | 14. November 2018
Expertise

Recap: SEO-Day in Köln 2018

Bereits zum 8. Mal fand gestern der beliebte SEO-Day in Köln statt, auf dem sich ca. 900 interessierte Gäste versammeln, um in über 40 spannenden Vorträgen Tipps und Neuigkeiten aus dem Bereich der Suchmaschinenoptimierung zu bekommen. Auch wir waren wieder dabei, um uns frische News und Inspirationen aus der SEO-Branche zu holen.

Hier unser Recap der interessantesten Beiträge.

Ein paar (neue) SEO-Denkansätze

Schnelle Antworten auf Nutzerfragen kann wohl jeder auf seiner Website geben. Ein Thema holistisch erfassen und über den Tellerrand hinaus behandeln ist schon eine kleine Kunst – behauptet zumindest Marco Janck (SUMAGO GmbH) in seinem sehr erfrischenden und interessanten Vortrag.

Im Folgenden acht seiner Denkansätze für SEO:

Landingpages:
Erstellt holistische Landingpages für die informelle Suche. Erfasst das Thema vollständig und beantwortet alle Fragen, die der User zu diesem einen Thema hat.

Zielgruppen und Formate:
Macht euch Gedanken über eure Zielgruppen und welche Formate ihr anbieten wollt.

Zielgruppen und Kategorien für Onlineshops ausmachen.
Content-Brainstorming: Kategorien, Zielgruppen und Formate

Content-Organisation:
Organisiert euren Content mit Hilfe von Pillar-Pages und Content-Hubs für High-Performance-Content.

Pillar-Pages und Content-Hubs.
Pillar-Page als Basis für weiterführende Inhalte

Bilder:
Optimiert eure Bilder. Das triggert nicht nur die Bildersuche, sondern zahlt auch auf das organische Ranking ein.
Ein simpler aber wirkungsvoller Trick, um in der Bildersuche aufzufallen: Nutzt die Störer-Taktik und bearbeitet eure Bilder so, dass sie aus der Masse herausstechen.

YouTube:
Baut einen YouTube-Kanal auf und verknüpft diesen mit eurer Website, wenn ihr Videos anbietet.

Blogcasts:
Bietet euren Nutzern Blogcasts an. Blogcast, wie bitte? Ja genau, eine Wortschöpfung aus Blog und Podcast. Das bedeutet, ihr stellt euren Nutzern euren frisch geschriebenen Artikel auch als Podcast zur Verfügung.

Lange Inhalte:
Inszeniert lange Inhalte anschaulich. Verlinkt im Text auf Videos, nennt im Video die entsprechende Infografik, setzt in der Grafik einen Verweis zurück auf den Text. Betreibt also Storytelling durch sinnvolle Content-Verknüpfungen und führt eure Besucher durch eure Inhalte.

Influencer:
Macht Influcener-Marketing mal anders: Anstatt dem Influencer euer Produkt in die Hand zu geben, das er über seine Kanäle bewerben soll, lasst durch ihn Suchanfragen triggern. Also sowas wie Pogo-Sticking im positiven Sinne.

Pagespeed und Performance

Dass Websites schnell laden müssen, wissen wir nicht erst seit dem Pagespeed-Update im Juli dieses Jahres. Besonders Bilder gehören oft zu den Ladezeitenkillern.
Googles eigenes und kaum genutztes WebP-Format für Bilder verspricht, komplexe Bilder sehr effektiv verkleinern und dabei auch Transparenz beibehalten zu können. Damit vereint WebP die Vorteile von JPG- und PNG-Dateien. Aktuell unterstützen jedoch nur Chrome, Opera und der Android-Browser dieses Format.

Tipp von Bastian Grimm (Peak Ace AG), um die Vorteile von WebP-Bildern dennoch effektiv nutzen zu können: Mithilfe einer Anweisung in der HTACCESS-Datei kann der anfragende Browser geprüft und das Bild dann im WebP-Format ausgeliefert werden, wenn der Browser dieses Format unterstützt. Falls nicht, wird die JPG- oder PNG-Variante an den Browser ausgeliefert.

Tipp 2 von Bastian: Websites, die Analytics als Tracking-Tool nutzen, liefern Real World Data, wenn der Tracking-Code mit dem PerformanceObserver Interface erweitert wird.

AMP und die Frage: Sollten wir den Aufwand betreiben und unseren Websites der Performance Willen AMP spendieren? Die Antwort kann „ja“ lauten, wenn wir unsere Hausaufgaben bzgl. Pagespeed-Optimierung vollständig erledigt und alle Möglichkeiten ausgereizt haben.

SEO für Onlineshops

7 wirkungsvolle SEO-Hebel für Onlineshops hatte Julian Dziki (Seokratie GmbH) dabei.

  • Entfernt schlechten, nicht performenden Content von euren Seiten.
  • Optimiert eure Titles & Descriptions.
  • Betreibt ein Onlineshop-Magazin.
  • Prüft, wo eure Kunden den Kauf abbrechen und behebt das Problem.
  • Schafft Branding, Emotionalität und Social-Media-Reichweite durch Video-Marketing (Beispiel: whiskey.de).
  • Nennt eure USPs auf eurem Onlineshop und schafft Vertrauen.
  • Nutzt WhatsApp als neue Art der Kommunikation.
  • Maskiert Filter im Shop durch RGB-Pattern, um Crawling und Indizierung von Filterergebnissen zu verhindern (Benedikt Kirch – OBI Digital GmbH, Britta Kristin Bröhle – Trusted Shops GmbH).

Häufige SEO-Fehler von B2B-Unternehmen

Markus Hövener (Bloofusion Germany GmbH) hat sich genauer im B2B-Umfeld umgesehen und drei SEO-Hauptprobleme von B2B-Unternehmen ausgemacht:

Internationalisierung

  • Inhalte nicht konsistent übersetzt bei mehrsprachigen Websites.
  • Für jedes Land eine eigene Domain anstatt Nutzung von Länderverzeichnissen auf einer Domain.

Abdeckung aller Suchbegriffe

  • Potenzial von Longtail-Keywords wird nicht beachtet.
  • Suchmuster im B2B-Bereich werden nicht recherchiert (Nutzer suchen sehr exakt und wissen, was sie wollen).

Technische Probleme

  • In den SERP-Snippets fehlen relevante Informationen.
  • Häufig fehlen bei Produkt-Eigennamen die Keywords.

Basic-Themen vs. „Hype-Themen”
Anstatt sich z. B. mit Voice Search zu beschäftigen, sollten B2B-Unternehmen erstmal ihre Hausaufgaben machen und sich um die SEO-Basics kümmern.

Mehr Power durch Datenanalysen

Ein paar inspirierende Ideen bezüglich Datenanalysen hatte Mario Fischer (Website Boosting) für uns dabei.

1. Content-Audit
Durch Extrahieren des Contents aus dem DOM lassen sich mit Hilfe des Screaming Frogs oder der SEO Tools for Excel exaktere Analysen des primären Textes erstellen. So können z. B. Low-Quality-Seiten besser gefunden und entsprechend analysiert und bearbeitet werden.

Bessere Content-Audits durch spezifischere Analysen (Mario Fischer, Websiteboosting, SEO-Day 2018)
Auswertung der Content-Performance (Quelle: Mario Fischer, Website-Boosting)

2. Interne Ankertextanalyse
Ankertexte sollten „zielseiten-unique“ sein, das heißt: Jeder Ankertext sollte nur für jeweils eine Seite genutzt werden, um die internen Link-Signale und die Linkpower zielgenau zu bündeln.
Der Bulk-Export des Screaming Frog Crawl dient als Datenbasis, um alle Ankertexte, die auf mehrere Ziel-URLs verweisen, auszuschließen.

Bessere Ankertextanalysen (Mario Fischer, SEO-Day 2018)
Interne Ankertext-Analyse (Quelle: Mario Fischer, Website-Boosting)

3. Mitbewerber-Vergleich
Wie viel Traffic hat meine Website aus welchen Kanälen im Vergleich zu Mitbewerbern? Auch hier lässt sich durch das Auslesen des DOMS eine Datenbasis aufbauen, um eine bessere Einschätzung der eigenen Website im Verhältnis zu den Mitbewerbern machen zu können.

Mitbewerbervergleich durch bessere SEO-Analysen.
Mitbewerber-Vergleich (Quelle: Mario Fischer, Website-Boosting)

Google Q & A mit John Mueller

John Müller beim SEO-Day 2018 in Köln.
John Mueller beim SEO-Day 2018

Wer die Chance hat, ein Google Q & A Hangout mit John Mueller zu bekommen, sollte sie nutzen. Der entsprechend volle Raum zeigt, dass nicht nur wir neugierig waren, was der Senior Webmaster Trends Analyst zu sagen hatte. Nach ein paar kleinen technischen Anlaufschwierigkeiten stand die Leitung dann auch.
Die Teilnehmer des SEO-Days konnten ihre Fragen vorab an John schicken, der einige davon ausgewählt und beantwortet hat.

Generelle Probleme, die Google bei mobilen Websites erkennt:

  • Fehlende Texte (auf der Desktop-Version sichtbar, auf mobilen Endgeräten ausgeblendet)
  • Keine strukturierten Daten implementiert
  • Bilder sind nicht mit Alt-Attributen versehen
  • Interstitials

Duplicate Content:
John hat noch einmal betont, dass interner DC zu keiner Google-Penalty führt. Durch Canonisierung sollten dennoch klare Signale gesetzt werden, der neue Bericht in der Google Search Console hilft hier bei der Identifizierung von Problemen:

Google Search Console, Abdeckung - Bericht. Zum Check von Canonicals und Duplikaten im Index.
Der Bericht Abdeckung zeigt Probleme und Fehler bei der Indizierung von Seiten auf

Pagespeed:
Lazy Loading sollte implementiert werden. Damit Google weiterhin den kompletten Content einer Seite auslesen kann, sollten Programmierer zudem darauf achten, die Empfehlungen von Google genau zu studieren und umzusetzen.

Die neue Search Console:
Laut John werden nach und nach alle Funktionen in der neuen Search Console gelauncht. Ein plötzlicher Switch von der alten auf die neue GSC ist nicht geplant und es wird noch einige Zeit dauern, bis wir nicht mehr mit zwei Versionen arbeiten müssen und alles migriert ist.

Wie ist der Ablauf für MFI bei ganz neuen Domains?
Laut John werden Seiten von ganz neuen Domains zuerst die Desktop-Varianten für Indizierung und Ranking herangezogen. Erst in einem späteren Schritt erfolgt dann der Switch auf Mobile First Indizierung (MFI), was mit einer entsprechenden Nachricht („Mobile-first indexing enabled“) in der Search Console einhergeht.

Auf die Frage „Wie wichtig sind Links wirklich?“ hat John sinngemäß (kein O-Ton) geantwortet: Links helfen in erster Linie, um neue Seiten zu finden und Seiten im entsprechenden Context zu bewerten. Es besteht kein Grund, Links künstlich zu generieren. Ich denke, wir wissen alle, was er damit sagen möchte.

Fazit

Der SEO-Day in Köln ist nach wie vor eine tolle Anlaufstelle für alle, die beim Thema Suchmaschinenoptimierung auf dem neuesten Stand bleiben wollen. Hier trifft man auch das ein oder andere Gesicht, um mal wieder zu networken und sich auszutauschen. Wer sich traut, der kann abends im Superpanel seine Website auf SEO-Herz und -Nieren auseinanderreißen … äh, checken lassen. ? Und wer nach all dem Brain-Food noch kann, für den geht’s später noch zum Abendessen mit anschließender All-Inclusive-Party.

Superpanel beim SEO-Day 2018 in Köln.
SEO-Day: Superpanel

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